Pünktlich zum Jahreswechsel lohnt sich der Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte der jüngeren gesellschaftsrechtlichen Entwicklung. Die Unternehmergesellschaft – eine der wichtigsten Neuerungen durch das MoMiG – feiert ihren vierten Geburtstag !
Unternehmergesellschaft als absolutes Erfolgsmodel
Seit den Anfängen verfolge ich die Entwicklung dieser gestalterisch interessanten Alternative zur alteingesessenen GmbH oder englischen Limited. Die neuesten Untersuchungen durch das Institut für Rechtssachenforschung zum Deutschen und Europäischen Unternehmensrecht der Friedrich-Schiller-Universität Jena bestätigen erneut den anhaltenden Trend: Die Unternehmergesellschaft hat sich zu einem absoluten Erfolgsmodel herauskristallisiert!
Nach rund vier Jahren steuert die Unternehmergesellschaft mit bundesweit 76.377 Exemplaren weiterhin stetig auf die magische 100.000er Marke zu. Nordrhein-Westfalen weist hierbei mit 17.357 die meisten Unternehmergesellschaften auf, wobei Bayern als zweitplatzierter auch noch auf 12.525 Unternehmergesellschaften kommt.
Zugleich hat die relativ geringe Kapitalisierung der Unternehmergesellschaft nicht zur Folge, dass bei dieser Rechtsform eine erhöhte Insolvenzgefahr besteht (siehe hierzu auch meinen Artikel vom 19.11.2012). Vielmehr lässt sich feststellen, dass die Unternehmergesellschaft in 4.328 Fällen ihrem Zweck gemäß zu einer vollwertigen GmbH übergegangen ist.
Aber auch „Exoten“ halten Einzug in den Bereich der Unternehmergesellschaften. Immer mehr mischen sich gemeinnützige Unternehmergesellschaften, aber auch Unternehmergesellschaften als Komplementäre einer Kommanditgesellschaft. Diese Rechtsform der UG & Co. KG ist nach der herrschenden Meinung zulässig.
Benno von Braunbehrens
Nach seinem Studium an der Ludwigs-Maximilians-Universität mit Schwerpunkt Kapitalgesellschaftsrecht absolvierte er sein Referendariat an dem Oberlandesgericht München. Seine Ausbildung führte ihn u.a. zu einem Venture Capital Fond in Kopenhagen, wie einer großen Wirtschaftskanzlei in New York.